Regina Litvinova in der Klappsmühl in Mannheim
Variabel, nicht nur, was die Besetzung anging,
zeigte sich Regina Litvinova. Ihre Grundformation
ist das Trio mit Markus Schieferdecker am Bass und
dem Schlagzeuger Christian Scheuber.
An diesem Abend in der Klappsmühl in Mannheim zum
IG-Jazz Konzert spielte sie allerdings bis hin zur
Sextett-Besetzung. Mit dabei waren der Trompeter
Alexander Sipiagin (tp), Rainer Witzel (sax)
und ein Herr am Vibrafon.
Der war eine positive Überraschung, denn der
unidentifizierte Vibrafonist vom Cordclub (s.u.)
stand schon wieder auf der Bühne und dank der Website der IG-Jazz
Mannheim - ich sollte sie kennen ;-) - ist
der Herr mittlerweile auch namentlich bekannt:
Claus Kieselbach.
Mein guter Eindruck hat sich
in diesem Konzert bestätigt: präzise,
swingend, virtuos und wunderbar ideenreich
improvisierend spielt Kieselbach auch in
dieser Formation - diesen Herrn werde ich
im Argusauge (Ohr?) behalten...
Das soll nicht heißen, daß die sonstigen
Musiker weniger erwähnenswert wären.
Schon aufgrund seines extrovertierten
Hoch-Druck-Trompetenstils ist Alexander
Sipiagin, sobald er sein Instrument an
die Lippen presst, der dominante Mann auf
der Bühne. In der Tradition der
großen Hardbop-Trompeter reiht er
Chorus an Chorus.
Daß es es auch durchaus sanfter angehen
lassen kann zeigt er mit dem Griff zum
Kornett in der Ballade für Beslan.
Regina Litvinova, der weibliche Kopf hinter
der Gruppej, verbindet mit Sipiagin die
"russische Seele". Die schimmert aber
nur in einigen Stücken des Abends hervor.
Ansonsten sind ihre Kompositionen auf der
Höhe des zeitgenössischen Jazz.
Regina Litvinova ist technisch brilliant und
wird zurecht gerühnmt, eine Meisterin subtiler
Verzögerungen und raffinierter Beschleunigungen
zu sein. Das reichlich in die Mannheimer Klappsmühl
gepilgerte Publikum (darunter eine ansehnliche
russisch-stämmige Fraktion) war's jedenfalls
zufrieden und entließ die Musiker erst nach
zwei Zugaben.
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