Schindelbecks Jazz Blog

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Samstag, September 09, 2006

Jazzology am 11.9.06 - Neuvorstellungen

Am 11.9. durchschwebten einige neue und erfreulicherweise recht nette Platten den Äther im Rhein-Neckar-Raum, wurden von Antennen aufgefangen und mit Hilfe nützlicher Radiogeräte in die Gehörgänge der Jazzology-Hörer befördert.

(Für Nichtwissende: Jazzology ist die Jazzsendung im Freien Radio bermuda.funk. Wir senden aus der Alten Feuerwache in Mannheim und auch wenn hier seit mittlerweile über fünf Jahren Amateure zugange sind läuft manches ziemlich professionell. Außerdem ist das Programm hundert mal interessanter, als das aller sonstigen dort empfangbaren Sender - ausgenommen SWR2 und Deutschlandfunk. Dies aber nur am Rande und als gaaanz uneigennützige Empfehlung ;-)

Zwei der neuen Scheiben:

Anoy - Unarmed And Dazed

Die bei Enja erschienene CD der israelischen Sängerin Efrat Anoy ist ein kleines Juwel. Die Dame hat eine markante und variable Stimme, die sich zwischen samtweichen Passagen, mädchenhafter Luftigkeit und knarzig verschleiften Ecken und Kanten a la Billie Holiday bewegt.

Auf der CD finden sich überwiegend Eigenkompositionen, ihr Trio besteht aus Mark Reinke (p,keyb), Andreas Heinze (b,g) und Kay Lübke (dr) - exzellente Begleiter, die mehr als nur solche sind. Mit dabei außerdem das Streichquartett Athena, immer passend - integriert und bereichernd. Also weit weg von dem Streichermüll, der ansonsten gern Jazzaufnahmen "verbessern" soll. Ausgerechnet der Titelsong begeistert mich nicht allzusehr, vielleicht, weil sie sich hier stimmlich ein wenig wie Shirley Bassey aufbläst ;-) Alles in allem aber eine hörenswerte Scheibe. Wertung ***/*****



Torben Walldorff Quartett - Brilliance

Das Quartett um den dänischen Gitarristen hat sich einen Abend in der 55 Bar in New York für seine Live-Aufnahme gewählt.

Das ist natürlich ganz nach meinem Geschmack, sowohl bezüglich der Spielstätte als auch vom Konzept her. Live-Aufnahmen atmen nun einmal die Atmosphäre des spontan improvisierten, die vielen Studio-Aufnahmen fehlt. Natürlich fehlt dann gelegentlich der perfekte Sound - obwohl der bei dieser Aufnahme ziemlich gut gelungen ist - und bei manchem Solo weiß man, daß es im Studio vielleicht doch eher herausgeschnitten worden wäre...

Im Umfeld passt es allerdings und so kann man dieses Scheibchen rundum empfehlen. Und das auch noch mit gutem Gewissen ;-)
Wertung ***/*****

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