Schindelbecks Jazz Blog

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Samstag, September 30, 2006

Jazzlogy am 2.10.06 - Neuvorstellungen

Gute Nachrichten! Es gibt schon wieder ein paar sehr nette Scheibchen.

Ganz frisch im CD-Player liegt die neue Aufnahme von Axel Schlosser. Dessen Qualitäten wurden von mir bereits hinlänglich gewürdigt. Mit "Sounds From My World" hat er innerhalb kurzer Zeit bereits seine zweite CD bei jazz4ever herausgebracht. Diesmal spielt Tony Lakatos am Tenorsax und erfreulicherweise ist der Ausnahmepianist Rainer Böhm wieder mit von der Partie. Komplettiert wird das Quintett mit Arne Huber am Bass und Jean Paul Höchstädter an den Trommeln.


Ganz was anderes aber ebenfalls schön zu hören: The Mercy Brothers mit "Strange Adventure" - Der Sänger Barrence Whitfield und Gitarrist Michael Dinallo habe sich mit einigen weiteren verdammt guten Musikern zusammengetan und ein "hillibilly blues recording" aufgenommen - handgemachte Musik vom Feinsten a la Taj Mahal.

Ansonsten Infos zum laufenden Enjoy Jazz Programm und dies und das...

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Tuten und Blasen in der Rhein-Neckar-Zeitung

Als regionale Qualitätszeitung beobachtet natürlich die Heidelberger RNZ das Jazzgeschehen der Region und wird das Enjoy Jazz Festival die kommenden sechs Wochen mit Kennerschaft begleiten. Für mich immer ein amüsantes Vergnügen. Zu den blumig-euphorischen Kritiken, die Rainer Köhl dort unterbringt, kann man noch gespaltener Meinung sein. Er ist jedenfalls vom Jazz nicht unbeleckt.

Das kann man leider nicht von allen Reporten des Blattes behaupten. Von "kein Schimmer" bis "unfreiwillig komisch" umfasst meine Artikel-Sammlung des vergangenen Jahres.

Gänzlich merkwürdig ist die heutige Vorberichterstattung, erfreulich prominent auf Seite Drei plaziert, immerhin . Die/der Schreiber hat offensichtlich von Tuten und Blasen im Jazzbereich keinen Schimmer. Getreulich wird da die Pressemitteilung - unter Ausschalten jeglicher Sachkompetenz - präsentiert. Daß gute Zeiten für "Jazz-Liebhaber" ausgerufen werden ist gar nicht mal so falsch aber die Tatsache, daß von den 52 Konzerten gerade einmal ein Drittel im weiteren Sinne zum "Jazz" gezählt werden können fällt ihr/ihm nicht weiter auf bzw. unter den Tisch.

Nicht weiter verwunderlich, wenn im letzten Absatz des Artikels folgendes festgestellt wird: "Zu den bekannten Musikgrößen, mit denen das Festival lockt gehören Manni Neumeier, Jon Hassell, Ulrike Haage und Hanne Hukkelberg." Jazz-Schwergewichte wohl nur durch die RNZ-Brille...

Da paart sich inhaltliche Schlampigkeit(ey, der Manni heißt immer noch Mani - macht gewiss keinen typischen Jazz -> trotzdem, das Duo-Konzert mit Kazuhisa wird sicher exzellent!) mit geballter Ahnungslosigkeit.

Entgangen sind der RNZ immerhin beim Enjoy Jazz Programm: Wayne Shorter, Branford Marsalis, Randy Weston, Ahmad Jamal, Archie Shepp, John Zorn, Ron Carter, Joe Lovano, Roy Nathanson, EST, Tomasz Stanko und noch einige mehr, die seit Jahrzehnten großartigen Jazz machen und zu den bekannten Größen des Genres zählen.


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